Die kurze Antwort: nein, nicht per se!
Wenn Ihnen jemand erzählen möchte, dass digitale Kataloge nachhaltiger sind als gedruckte, schlichtweg weil sie digital sind, hören Sie genau hin und fragen Sie kritisch nach. Denn das ist, so einfach argumentiert und kurzsichtig gedacht, nicht der Fall.

Einige werden jetzt sicher sagen: „Nanu, die verkaufen doch diese digitalen Kataloge und preisen sie auch immer als nachhaltig an. Warum sagen die jetzt, dass das gar nicht unbedingt der Fall ist?“. Uns geht es in erster Linie nicht darum Ihnen um des Verkaufens Willen etwas zu verkaufen, sondern Ihnen Lösungen anzubieten, die tatsächlich Ihre Probleme lösen und die Sie wirklich haben möchten. Daher gehört es für uns auch dazu, die eigene Argumente kritisch zu betrachten und zu hinterfragen. Insbesondere das Argument der Nachhaltigkeit muss differenziert begutachten werden, da mittlerweile viele Unternehmen sich mit diesem Wort schmücken, obwohl nichts Standhaftes dahintersteht und damit „Greenwashing“ betrieben wird.
Davon möchten wir uns klar abgrenzen und gemeinsam mit Ihnen die Thematik der Nachhaltigkeit in Bezug auf digitale Kataloge ehrlich beleuchten, damit Sie sich am Ende eine eigene Meinung bilden können.

C02 Verbrauch beim Surfen:
Um diese Thematik im Ansatz richtig verstehen zu können, müssen wir uns zunächst anschauen, welchen Einfluss das Surfen im Internet auf unseren ökologischen Fußabdruck hat.
Jedem dürfte klar sein, dass die Nutzung des Laptops oder des Smartphones Strom verbraucht - klar, diese Geräte müssen ja auch aufgeladen werden. Da hört der Stromverbrauch aber noch nicht auf. Denn damit wir alle die Abermillionen Websites und Plattformen des Internets nutzen können, laufen im Hintergrund nonstop riesige Serveranlagen und Rechenzentren. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.
Allein in Deutschland gibt es ca. 55.000 solcher Zentren, die leider zu häufig noch nicht nachhaltig ausgerüstet sind und daher einen großen ökologische Fußabdruck hinterlassen.
Laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums verbrauchten wir in Deutschland 2021 allein für die Internetnutzung ca. 490 Milliarden Kilowattstunden Strom und emittierten für dessen Erzeugung 22 Milliarden Kilo an CO2-Emissionen, was 10% der gesamten jährlichen Emission entsprach.
54% des für die Internetnutzung verbrauchten Stroms aus konventionellen Energiequellen (Kohle, Erdgas, Atomenergie usw.) gewonnen, bei denen die C02-Emission enorm hoch ist

Warum ist die C02-Emission so hoch?
Die reine Menge des verbrauchten Stroms ist an sich nicht das Problem, sondern vielmehr die Quellen seiner Erzeugung. So wurden 2021 54% des für die Internetnutzung verbrauchten Stroms aus konventionellen Energiequellen (Kohle, Erdgas, Atomenergie usw.) gewonnen, bei denen die C02-Emission enorm hoch ist.
Damit wird entsprechend auch offensichtlich, dass die fast populistisch anmutenden und verallgemeinernden Aussagen wie „Klimakiller Internet“ am eigentlichen Kern des Themas vorbeigehen. Denn in der reinen logischen Kausalität des Zusammenhangs ist das primäre Problem nicht die Nutzung des Internets, sondern die immer noch viel zu langsam voranschreitende Entwicklungen unserer Energieversorgung.
C02-neutrale Server als Antwort:
Aber, bevor wir uns hier in Rage schreiben: Mittlerweile gibt es glücklicherweise auch genügend „grüne“ Alternativen, die den Stempel NACHHALTIG wirklich verdienen.
Und hierin begründet liegt auch die Antwort auf die Frage, ob digitale Kataloge wirklich nachhaltiger sind als Print-Produkte:
Sie können es sein - nein, sie sind es, wenn die Server, auf den sie gehostet werden mit Strom aus nachhaltiger Energiegewinnung betrieben werden. Darauf legen wir gemeinsam mit unserem Hostingpartner großen Wert und stellen sicher, dass der gesamte Strom, den wir für die Verwaltung unserer Kataloge verwenden, nachhaltig erzeugt wird. So stammen fast 100% des verwendeten Ökostroms unseres Partners aus Wasserkraftwerken.
Da kann dann auch der ökologischst hergestellte Print-Katalog in Sachen Nachhaltigkeit nicht mehr mithalten.

Vielfach werden auch die zum surfen genutzten Endgeräte mit in die Betrachtung einbezogen, deren Nutzung, Herstellung und spätere Entsorgung ebenfalls viel Energie verbraucht. Grundsätzlich richtig, aber da diese Geräte jedoch nicht zum ausschließlichen Gebrauch für unsere Kataloge und Magazine hergestellt werden, sondern diese nur einen winzigen Bruchteil der Nutzung ausmachen und in der Regel ohnehin vorhanden sind, spielt dieser Aspekt nur eine Nebenrolle.
Interessant in diesem Zusammenhang: auch die Druckindustrie nutzt eine ähnliche Argumentation um Druckprodukte „schönzurechnen“, in dem sie den CO2 Ausstoß eines gedruckten Werkes durch eine theoretische Anzahl von „Lesern“ teilt und so deutlich reduziert. Außer Acht bleibt in diesem Fall allerdings, dass ein gedruckter Katalog oder Magazin nur zu diesem einen Zweck produziert wird und damit absolut verzichtbar ist – die Endgeräte in unserer Argumentation jedoch, sind zum einen sowieso vorhanden und dienen zum anderen einer so großen Vielzahl von weiteren Aufgaben, dass hier ein echter eigner Nutzen zu erkennen ist. Klar wäre es toll, wenn unsere Handys, Tablets und Laptops aus nachhaltiger Produktion stammten, aber das wird sich auch noch mehr durchsetzen. Na ja, und die Herkunft seines Ladestroms hat ja jeder selbst in der Hand….
Fazit:
Wir hätten uns in diesem Artikel auch der Herstellung der Print-Katalogs widmen können und Ihnen haargenau darlegen können, wie viel C02 beim Druck eines einzelnen Kataloges ausgestoßen wird. Das ist aber nicht die Art und Weise wie wir Sie von unseren Produkten und Argumenten überzeugen wollen. Wir wollen andere Produkte nicht schlecht reden, sondern in erster Linie zunächst unsere eigenen Produkte kritisch hinterfragen und auf ihren Mehrwert prüfen.
Im Zuge dessen haben wir gemeinsam mit Ihnen also nun herausgefunden, dass auch das Internet in seiner Allgemeinheit kein Engel der Nachhaltigkeit ist. Was heißt das jetzt für unsere Eingangsfrage? Sind digitale Kataloge nachhaltiger oder nicht?
Kurze Antwort: nicht unbedingt, aber unsere sind es, da wir sicherstellen, dass sie durch nachhaltig Energiegewinnung betrieben werden.